Pfarrbezirk Üdersdorf, St.Bartholomäus
Geschichtliche Entwicklung
Im Rahmen der Neuordnung des Bistums Trier erhob Bischof Charles Mannay am 09.05.1803 Üdersdorf zur selbstständigen Pfarrei mit den Filialorten Trittscheid und Weiersbach. Zuvor war Üdersdorf eine Filiale der Kölnischen Eifelpfarrei Daun. Trittscheid gehörte zur Pfarrei Mehren und Weiersbach zur Großpfarrei Steinborn. Gleichzeitig mit der Erhebung erfolgte auch die Ernennung des Vikars Johann Adam Albert Schreiner zum ersten Pfarrer der neuen Pfarrei. In der Folge wurde die Pfarrei bis heute durch insgesamt 15 eigene Pastöre betreut. Im Rahmen zwischenzeitlicher Ausfallzeiten wurde die Verwaltung durch die Pfarreien Neroth, Bleckhausen oder Daun wahrgenommen.
Im Zuge der Umsetzung des Strukturplanes 2020 des Bistums Trier vom 28.06.2007 wurde die Pfarrei Üdersdorf zum 01.09.2011 dem Kirchengemeindeverband Daun als Teil von insgesamt 12 Pfarreien zugeordnet. Die Ziele und Aufgaben in dieser Neuordnung sind in entsprechenden Broschüren bzw. Dokumenten des Bistums Trier festgeschrieben und nachzulesen.
Gotteshäuser der Pfarrei
Bereits im 17.Jahrhundert gab es in Üdersdorf eine Kirche, die in der Brunnenstraße unterhalb der Alten Schule stand, eine Größe von ca. 25 mal 8 Meter aufwies
und einen Hochaltar sowie eine Figur des Heiligen Bartholomäus als Kirchenpatron hatte.
Da dieses Gotteshaus den Anforderungen der neuen Pfarrei nicht mehr genügte und auch baufällig geworden war, wurde im Juli 1858 ein gemein- schaftlicher Beschluss gefasst, die Notwendigkeit eines Kirchenneubaus anzuerkennen. Nach kurzer Bauzeit von gut einem Jahr erfolgte im Jahr 1867 am Sonntag nach dem Festtag des Patrons der Pfarrei, St. Bartholomäus (24. August), die feierliche Einsegnung durch Definitor Kolb aus Daun. 1873 wurde ein neuer Hochaltar für 460 Taler angeschafft. Der alte Altar kam in die Trittscheider Kapelle. Im Jahre 1903 wurde die erste Orgel für die Pfarrkirche gebaut, die 1965 einen neuen elektrischen Spieltisch erhielt und 1998/99 gründlich renoviert wurde. Die Kirche verfügt über 3 Glocken, die im Laufe der Jahre aufgrund der Kriegswirren oder auftretender Schäden teilweise mehrfach ersetzt wurden.
In der Ortsmitte von der Filiale Trittscheid befand sich seit 1774 eine Kapelle, die im Jahre 1958 durch eine neue ersetzt wurde. Die neue Kapelle steht auf dem Bergvorsprung und wurde 1959 mit der feierlichen Einsegnung am Patronatsfest der Heiligen Thekla (23. September) eingeweiht. Das Innere der Kapelle wird neben dem einfachen Zelebrationsaltar geprägt durch ein geschnitztes hohes Kreuz sowie einige Heiligenstatuen. In der Kapelle hängen seit 1961 zwei Glocken sowie die 1650 für die Schlosskapelle der Grafen von Manderscheid gegossene so genannte Grafenglocke, die allerdings nur noch als "Totenglocke" geläutet wird.
Inmitten des Ortes Weiersbach steht seit 1738 die dem Patron Hl. Franz Xaver geweihte und unter Denkmalschutz stehende, schlichte, kleine Kapelle, deren Erhalt durch einen von 1968 bis 1990 existierenden Kapellenverein nachhaltig unterstützt wurde. Im Inneren beindrucken eine wertvolle, nach dem Krieg aufgearbeitete Statue der Gottesmutter mit ihrem Sohn (Holzschnitzarbeit) sowie die Statue des Patrons, eine Strahlenkranzmadonna und die Figuren des Heiligen Markus und der Heiligen Luzia. Im Turm der Kapelle hängt die 1743 gegossene und unter Denkmalschutz stehende Bronzeglocke mit der Inschrift:
S. FRANCISCE XAVERI O P N IN DCZ WAISBACH 1743.
Gläubige der Pfarrei
Die Pfarrei Üdersdorf hat aktuell (Februar 2015) über 627, die Filiale Trittscheid über 70 und die Filiale Weiersbach über 148 Katholiken.
Christliche Symbole in der Pfarrei
In der Pfarrei Üdersdorf und ihren Filialen existieren eine Reihe von Gedenkkreuzen, von denen an dieser Stelle zwei erwähnt werden:
Das Aarleykreuz, das 1948 zum Gedenken an die Toten des 2. Weltkriegs errichtet wurde, seit etlichen Jahren abends beleuchtet wird und weithin im Umland als Zeichen christlichen Glaubens sichtbar ist.
Das im Jahr 1685 von Martin Feilen und seiner Frau gespendete fast mannshohe Feilenkreuz aus Sandstein, das zunächst im Bereich der alten Kirche und heute am Eingang zur Hadelwies aufgestellt wurde.
Darüber hinaus gibt es noch ein "Heiligenhäuschen" im Gartenbereich des Anwesens Jardin in Üdersdorf und eines an der Umgehungsstraße gegenüber der Einfahrt nach Trittscheid.
Kirchliche Vereine
Nachdem in früheren Zeiten noch eine Reihe von kirchlichen Vereinen wie der Kindheit-Jesu-Verein, die Jung- frauenkongregation, Borromäusverein u.a. existierten, bestehen heute auf Pfarrebene nur noch der Kirchenchor "St.Cäcilia" mit seiner 126 Jahre alten Tradition, der dem Patron St.Josef geweihte Handwerkerverein sowie die Herz-Jesu-Bruderschaft.
Prozessionen / Wallfahrten
Eine Form der bekennenden Kirchen stellen die verschiedenen Prozessionen der Pfarrei im Jahreskreis dar:
Seit mehreren Jahren ist es Tradition geworden, am "Schmerzensfreitag" (vor der Karwoche) von Weiersbach aus eine Bittprozession zur Schmerzensmutter in der Weinfelder Kapelle durchzuführen und dort eine Andacht zu halten.
Eine lange Tradition hat die "Donatusprozession", die zum Gedenken an ein großes Unwetter im Jahr 1914 jeweils am Pfingstmontag ausgerichtet wird. Sie führte früher zum Heiligen Donatus in der Gemündener Kapelle, aber mittlerweile zur Aarley, wo ein feierlicher Festgottesdienst stattfindet.
Seit 1995 (50 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges) gibt es am ersten Maisonntag eine "Marienprozession" zur Aarley, an der auch die Pfarreien Bleckhausen und Niederstadtfeld teilnehmen. Anliegen hierbei ist die Fürsprache der Gottesmutter um Frieden in der Welt.
Höhepunkt im Jahr ist die Fronleichnamsprozession, an der neben den Gläubigen auch die Vereine durch unmittelbare Mitwirkung oder eine Fahnenabordnung teilnehmen.
Neben diesen Prozessionen erlebt die Pfarrei im Jahreskreis verschiedene Fuß- oder Buswallfahrten wie z.B. nach Klausen (Eberhardsklausen) am letzten Samstag im September, die von der Pfarrei Bleckhausen durchgeführt wird. Als herausragende Wallfahrt ist jedoch die Heilig-Rock-Wallfahrt zum Trierer Dom anzusehen, die aber nur jeweils im Abstand von etlichen Jahren stattfinden kann.
Friedhöfe
Nicht zuletzt sind auch die sehr gepflegten kommunalen Friedhöfe im Pfarrort und den beiden Filialen zu nennen, auf denen verschiedene Friedhofskapellen, Friedhofskreuze, besondere Grabmale sowie Kriegerehrenmale zu sehen sind.
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